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Viele Verbände verzichten auf leistungsabhängige Vergütungen

Das Verbandsmanagement-Institut (VMI) der Universität Freiburg hat die Vergütungen im Verbandssektor untersucht, wie die Organisation in einer Medienmitteilung geschrieben hat.

Jede konjunkturelle Erholung scheint die Gehälter von Managern in neue Rekordhöhen zu treiben. Diesen Eindruck erhält, wer die aktuellen Jahresabschlüsse der Schweizer Grosskonzerne studiert. Insbesondere die exorbitanten Boni lassen viele Gehälter in kaum mehr nachvollziehbare Höhen ansteigen, was zu Recht kommentiert und kritisiert wird. Es wird dabei leicht übersehen, dass die Spitzengehälter bei Credit Suisse, Novartis und anderen nur bedingt ein repräsentatives Bild der Managergehälter wiedergeben. Sie entsprechen nicht der Entlohnungssituation von Managern bei KMUs und schon gar nicht bei Verbänden und anderen Non-Profit-Organisationen. Eine kürzlich veröffentlichte Studie am Verbandsmanagement-Institut (VMI) der Universität Freiburg ergab, dass das mittlere Geschäftsführergehalt in Verbänden und anderen Non-Profit-Organisationen bei 158‘000 Franken liegt. Variable Vergütungsbestandteile spielen im dabei eine nur untergeordnete Rolle.

Lediglich 23 % der Verbände vergüten ihr Topmanagement variabel. Diese leistungsabhängige Vergütung macht durchschnittlich 10,5 % der Grundbezüge aus. Interessanterweise sind dabei die Unterschiede zwischen Branchen- und Berufsverbänden einerseits und den Sozial- und Kulturorganisationen eher gering: 30 % der Geschäftsführer in Wirtschaftsverbänden erhalten eine variable Vergütung, 27 % im Kulturbereich und immerhin 18 % bei Gesundheitsorganisationen und Hilfswerken.

Und in noch einem Punkt unterscheiden sich grosse Unternehmen von den Verbänden: Während in der Wirtschaft der Glaube an die Nützlichkeit der variablen Vergütung nach wie vor weit verbreitet ist, finden sich im Verbandssektor bereits diverse Beispiele von Organisationen, die eine einmal eingeführte variable Vergütungsregelung nach ein paar Jahren wieder rückgängig gemacht haben. Dies, weil die negativen Folgen gegenüber den erhofften positiven Effekten überwogen: Maximierung des eigenen Gehalts statt Engagement für die Interessen der Organisation. Vielleicht sollte sich auch die Wirtschaft diese Erfahrungen einmal zunutze machen.

www.vmi.ch

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