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Die mit 1,2 Millionen Franken dotierten Klaus J. Jacobs Preise vergeben

Soeben ist der Entscheid der Klaus J. Jacobs Preise 2011 bekanntgegeben worden. Mit dem diesjährigen Forschungspreis wird der Entwicklungspsychologe Professor Michael Tomasello ausgezeichnet, der Praxispreis geht an die Gründerin des Ideenbüros, Christiane Daepp. Beide Preise werden im Rahmen einer Festveranstaltung am 2. Dezember 2011 in der Universität Zürich verliehen.

Zentrale Resultate von Professor Michael Tomasellos Forschung sind, dass bereits einjährige Kleinkinder, die noch nicht sprechen können, kooperieren und anderen Kindern helfen. Dieses Verhalten existiert ohne Erziehungseinwirkung durch Erwachsene. Tomasellos vergleichende Forschung über das kommunikative Verhalten und die Lernprozesse bei Kindern im Vorschulalter einerseits und Menschenaffen andererseits belegt, dass der Mensch zur Kooperation geboren ist, und dass er sich darin primär vom Affen unterscheidet. Kleinkinder nehmen Räume, Mengen und logische Zusammenhänge nicht besser wahr als Affen, aber sie können leichter mit anderen zusammen lernen und erkennen Absichten anderer schneller. Darauf erst gründet die Fähigkeit zur Sprache. Der mit 1 Million Schweizer Franken dotierte Klaus J. Jacobs Forschungspreis 2011 ist für Professor Michael Tomasello ein willkommener Ansporn für weitere Arbeiten in seinem Forschungsfeld: Mit dem Preisgeld können wir einige Forschungsmassnahmen umsetzen, die sonst nicht möglich wären. Konkret können wir nun grössere Forschungsprojekte mit einem längeren Zeitrahmen planen.

Kooperation in der Schule – Schulkinder als Problemlöser für Mitschüler
Christiane Daepp hat während ihrer Tätigkeit als Lehrerin erkannt, dass Kinder gute Zuhörer und Problemlöser sind. Auf Basis dieser Erkenntnis gründete Daepp das Programm Ideenbüro, bei dem Schulkinder ihren Mitschülern bei Problemen helfen. «Kleinere Kinder lassen sich von grösseren Kindern sehr beeindrucken und richten sich in ihrem Verhalten eher nach ihnen als nach den gut gemeinten Ratschlägen der Erwachsenen», erklärt Christiane Daepp. «Aus diesem Grund sind Beratungen im Ideenbüro so effizient und wirkungsvoll».

Das Ideenbüro ist in einer Schule die Anlaufstelle für Probleme aller Art von Mobbing über Vandalismus bis hin zu angespannten Beziehungen zwischen Lehrern und Schülern. Dabei übernehmen die Kinder des Ideenbüros die Verantwortung, Konflikte selbstständig zu lösen und sich für die soziale Gemeinschaft einzusetzen.

Die Klaus J. Jacobs Preise
Zur Ehren ihres Stiftungsgründers, des 2008 verstorbenen Unternehmers Klaus J. Jacobs, vergibt die Jacobs Foundation seit 2009 jährlich zwei mit insgesamt 1,2 Millionen Schweizer Franken dotierte Preise für herausragende Leistungen aus Forschung und Praxis in der Kinder- und Jugendentwicklung. Der Klaus J. Jacobs Forschungspreis honoriert wissenschaftliche Leistungen mit hoher gesellschaftlicher Relevanz für die Entwicklung von Kindern und Jugendlichen. Dabei legt die Jacobs Foundation grossen Wert darauf, dass wissenschaftliche Erkenntnisse aus interdisziplinär angelegter Forschung in die Praxis einfliessen. Der Klaus J. Jacobs Best Practice Award zeichnet aussergewöhnliches Engagement von Institutionen oder Persönlichkeiten aus, die innovative Lösungen für die Kinder- und Jugendentwicklung praktisch umsetzen. Dieser Praxispreis ist mit 200.000 Schweizer Franken dotiert.

Jacobs Foundation
Die Jacobs Foundation ist eine weltweit tätige Stiftung im Bereich der Kinder- und Jugendentwicklung. Der Unternehmer Klaus J. Jacobs gründete die Stiftung 1988 in Zürich. Die Jacobs Foundation fördert Forschungsprojekte, Interventionsprogramme und wissenschaftliche Institutionen mit einem Jahresbudget von rund 35 Millionen Franken. Dabei ist die Stiftung in besonderem Masse der wissenschaftlichen Exzellenz und Evidenz verpflichtet. Mit ihrer Investition von 200 Millionen Euro in die Jacobs University Bremen 2006 setzte die Jacobs Foundation neue Massstäbe im Bereich der privaten Förderung.

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