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Nachhalitgkeitspreis Prix Evenir 2012 geht an Stiftung Green Ethiopia

Die Erdöl-Vereinigung hat gestern Abend zum zehnten Mal den Prix Evenir verliehen. Der mit 50‘000 Franken dotierte Nachhaltigkeitsreis geht an Kurt Pfister, der die äthiopische Landbevölkerung mit seiner Stiftung Green Ethiopia bei Aufforstungen von verödeten Wüstengebieten für den Aufbau einer ökologischen Landwirtschaft unterstützt.

Der Prix Evenir 2012 wird Kurt Pfister verliehen, der im Herbst 2000 das Entwicklungs-hilfeprojekt Green Ethiopia gegründet hat. Mit seiner gleichnamigen Stiftung unterstützt er die äthiopische Landbevölkerung seither beim Aufbau einer ökologisch nachhaltigen Landwirtschaft. Die Grundlage des Engagements bildet die Aufforstung von ehemaligen Waldgebieten, die verödete Wüstenlandschaften wieder zu fruchtbarem Ackerland macht. Der Einbezug lokaler Bauerngenossenschaften sichert den langfristigen Erfolg des Projektes und schafft bei den Menschen vor Ort ein neues Bewusstsein für den Umgang mit wertvollen natürlichen Ressourcen.

Erodierte Waldflächen als Gefahr für Mensch und Natur
Ursprünglich waren 40 Prozent der Fläche Äthiopiens mit Wäldern bedeckt – heute sind es gerade noch drei Prozent. Die Folgen der massiven Abholzung der Wälder sind für Mensch und Natur einschneidend: die Biodiversität nimmt ab, starke Bodenerosion zerstört wertvolles Kulturland und die Böden werden unfruchtbar. Diese Entwicklung führt schliesslich dazu, dass das Trinkwasser knapp wird und der lokalen Bevölkerung nicht mehr genügend Land für den Anbau von Nahrungsmitteln zur Verfügung steht. Zur Durchbrechung dieses Teufelskreises setzt die Stiftung Green Ethiopia auf die Aufforstung von ehemaligen Waldgebieten. Dadurch werden verödete Wüstengebiete wieder in nutzbares Kulturland für die ansässige Bevölkerung verwandelt. Ein wichtiger Erfolgsfaktor ist dabei die Zusammenarbeit mit den Menschen vor Ort. Letztere werden nicht nur bei den Aufforstungsprojekten mit einbezogen, sondern mittels speziellen Schulungen werden Sie auch über Nutzen der Wälder für den Wasserkreislauf aufgeklärt und für eine ökologisch nachhaltige Bewirtschaftung, die Pflege und die Verarbeitung der Feldfrüchte ausgebildet.

Weitreichendes soziales Engagement
Neben den Aufforstungen betreibt die Stiftung Green Ethiopia zahlreiche weitere Projekte mit direktem Nutzen für die Bevölkerung. Ein wichtiges Anliegen ist dabei die Stärkung der Stellung der Frauen in der patriarchalen Gesellschaft, das sogenannte Women Empowering, das in Äthiopien noch ganz am Anfang steht. In der Provinz Arsi ermöglicht Green Ethiopia armen Bauern durch die Vergabe von Kleinkrediten, dass sie sich durch den Kauf von Saatgut, Werkzeugen oder Nutztieren eine Existenzgrundlage aufbauen können. In Zusammenarbeit mit der Universität Addis Abeba betreibt Green Ethiopia zudem ein Baumschulcenter, das die Verbreitung einheimischer Baumarten und die Förderung der Biodiversität zum Ziel hat.

Rückblick über zehn Jahre Nachhaltigkeit
Die Erdöl-Vereinigung vergibt den Prix Evenir dieses Jahr zum zehnten Mal. Anlässlich dieses Jubiläums wird an der diesjährigen Preisverleihung eine Retrospektive über die ehemaligen Gewinner des Nachhaltigkeitspreises gezeigt. Im Rahmen des Rückblicks stellen bisherige Preisträger ihre Projekte vor und erläutern den anwesenden Gästen, wie sich die Projekte seit dem Gewinn des Prix Evenir entwickelt haben.

Preisträger des Prix Evenir von 2003 bis 2012
2003 – Das Gundeldinger Feld
2004 – Veloland Schweiz
2005 – Wasserwelten Göschenen
2006 – Pflanzenöl-Blockheizkraftwerk
2007 – Tropenhaus Frutigen
2008 – Kulturwege Schweiz
2009 – Solar Islands
2010 – Tischlein deck dich
2011 – Recycling-Paradies
2012 – Stiftung Green Ethiopia

Anerkennungspreisträger:
2009 – Velos für Afrika
2011 – Bob Gysin und Partner BGP Architekten

Prix Evenir
Die Erdöl-Vereinigung zeichnet mit dem Prix Evenir seit 2003 jährlich ein Projekt aus, das die ökologischen, ökonomischen und sozialen Aspekte nachhaltig in Einklang bringt. Der Preisträger wird von einer unabhängigen Fachjury ausgewählt.

Jury
Prof. Dr. Thomas Dyllick, Direktor des Instituts für Wirtschaft und Ökologie der Universität St. Gallen
Paola Ghillani, Geschäftsführerin von Paola Ghillani & Friends AG
Gabriela Manser, Geschäftsführerin der Mineralquellen Gontenbad AG
Christa Markwalder, Nationalrätin
Medard Meier, Publizist und Kommunikationsberater
Prof. Dr. René Schwarzenbach, Professor für Umweltchemie im Departement für Umweltwissenschaften der ETH Zürich
Walter Thurnherr, Generalsekretär UVEK

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